Mastodon: Eine neue Liebe

Vor über vier Jahren wurde ich Teil des Fediverse, doch erst seit einem guten Jahr habe ich es wirklich zu lieben gelernt und nutze es praktisch täglich.

Im Jahr 2009 wurde ich Teil von Twitter. Irgendwann im Juni hatte ich mir dann endlich auch mal einen Account geklickt. Ich muss gestehen, ich verstand dieses Medium damals nicht so wirklich. Und es hatte auch ein paar Wochen gedauert, bis es bei mir Klick machte. Und von dem Moment an wandelte es sich schon zur Fastsucht. Ohne zu wissen, was es ist, und ohne einen damals wirklich existierenden Begriff dafür leidete ich nach mehrtägiger Abstinenz ganz krass unter FOMO. Aber es war toll. Alles war noch frisch und die Meldungen überschlugen sich. Ich war damals einer der Ersten, der Notiz von "Collateral Murder" bekam. Einfach, weil es dort als erstes die Runde machte. Überhaupt habe ich dieses Jahr (2010) als ein "Wikileaks-Jahr" in Erinnerung.

Twitter war die Quelle von fast allen Projekten, an denen ich in meiner 8 jährigen Freelancer-Zeit beteiligt war. Ich musste im Grunde gar nicht mehr tun als heraus zu posaunen, dass ich auf Suche bin. Die Projekte kamen zu mir. Ich knüpfte viele Kontakte, hauptsächlich im beruflichen Umfeld.

Doch über die Jahre hat sich die Stimmung dort schleichend verändert. Immer mehr Schlipsen sowie Marketing- und Werbegeier schlugen hier auf, machten die Beine breit und "beanspruchten Revier". Der Ton wurde rauer und... naja, ihr kennt das.


Dann vor vier Jahren rückte Mastodon in mein Blickfeld. Meine erste Reaktion:

Was'n das für'n Name?

Das Feld an gut funktionierenden Mobile- und Desktop-Clients war noch sehr dünn gesäht, und ehrlich gesagt, eigentlich gar nicht vorhanden. Die Bedienung fühlte sich für mich als eingefleischten Twitter-Junkie anfangs etwas komisch an. Aber es gefiehl mir hier. Also blieb ich.

Und heute lese ich einen Toot vom @DerWagrier, in dem er etwas von Gruppen auf Mastodon schreibt, denen man folgen kann. Was 'ne tolle Sache! Ich hatte noch nie davon gehört.

Der Wagrier schreibt in einem Toot:

Ich finde die Idee so toll (viele Grüsse unbekannter Weise an die Entwicklerin), also habe ich auch gleich selbst eine neue Gruppe mit dem Namen @Swift angelegt. Wie soll es auch anders sein, hier dreht sich alles rund um die Swift/SwiftUI Entwicklung. Zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Artikels scheine ich wohl noch der einzige Follower zu sein. Aber es ist ja nicht so, als wäre ich in Sachen Selbstgespräche unerfahren... 😂

Mastodon ist für mich momentan sowas wie ein Wohlfühlort. Ich hoffe sehr, dass das noch sehr lange so bleiben wird. Aber die Tatsache, dass es sich eben nicht um eine profitorientierte Firma, sondern um ein föderiertes, von Privatpersonen getriebenes Netzwerk handelt, scheinen das kräftigt zu untermauern. 🤞🏼🤞🏼🤞🏼


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